Lange ging nichts mehr auf der Baustelle des berühmten Luxus-Hotels Astoria. Hinter der einstigen Prachtfassade hatte sich in den letzten zweieinhalb Jahren Müll getürmt, der mittlerweile drohte, zum Umweltproblem zu werden: Das Grundwasser hat sich zum grün schimmernden See entwickelt, auf dem inzwischen alte Baurohre, Reifen, Kanister und Schutt schwimmen.

Doch jetzt gibt es neue Hoffnung für das Leipziger Traditionshotel: Nach einem Antrag der AfD-Landtagsfraktion an die Staatsregierung sollen die Arbeiten an der Bau-Ruine im August endlich wieder aufgenommen werden (Drucksache 7/10173).

Zur Erinnerung: Wegen Streitigkeiten mit einem Nachbarn über Lärm- und Staubbelastung war der geplante Umbau der Edelherberge gestoppt worden. 2020 wurde die Baugenehmi-gung dann wieder erteilt – die bis heute gilt. Passiert ist allerdings nichts.

„Eine Bau-Ruine wie das Astoria ist ein massiver Image-Schaden für unsere Stadt und darf kein Dauerzustand sein!“ sagt Roland Ulbrich, AfD-Landtagsabgeordneter und Stadtrat in Leipzig. „Deshalb haben wir im Stadtrat schon letztes Jahr einen Prüfantrag gestellt.“ Geprüft werden sollte, ob ein zwingendes Baugebot (§ 176 BauGB) oder ein Modernisierungs- und Instandsetzungsgebot (§ 177 BauGB) eine schnelle Wiederaufnahme der Bauarbeiten bewirken kann. Allerdings ohne Ergebnis.

„Kaum haben wir jetzt den Antrag im Landtag gestellt, kam Bewegung in die Sache“, freut sich der Politiker. „AfD wirkt!“ Und Oppositionsarbeit ist nicht „Mist“ wie ein Vertreter der Kartellparteien mal behauptet hatte, sondern wichtig und unerlässlich. Und bisweilen auch erfolgreich!