Antisemitischer Fuchskragen

Antisemitischer Fuchskragen

Je weiter die NS-Zeit zurückliegt, desto vehementer muss sie offenbar bekämpft werden. Und wenn es keinen Antisemitismus gibt, muss man halt einen herbei halluzinieren. In diesem Fall geht es um einen „Judenfeindlichen“ Fuchskragen, offenbar ein Erbstück, denn in den ersten Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts gehörten derartige Accessoires zur modischen Grundausstattung der eleganten Dame. Was den unschuldigen – und toten – Fuchs zum Antisemiten macht, ist die Tatsache, dass er von einer AfD-Abgeordneten im sächsischen Landtag getragen wurde – und das auch ausgerechnet während der Holocaust-Gedenkfeier. Mal abgesehen davon, dass man tote Tier nicht anzieht, sondern höchstens isst oder in den Müll wirft (50 Prozent unserer Lebensmittel werden für den Abfall produziert), muss es sich bei dieser modischen Auswahl um eine perfide antisemitische Botschaft handeln: Toter Fuchs, toter Jude! Na, begriffen?

Und ein weiterer Antisemit wurde entlarvt: Dr. Alexander Gauland, Fraktionsvorsitzender der AfD im Bundestag. Der Politiker, fast 80 Jahre und nicht bei bester Gesundheit, hatte während der dortigen Schuldkult-Feier den Kopf in die Hand gestützt und möglicherweise sogar die Augen geschlossen. So genau weiß man das nicht, aber nehmen wir mal zu seinen Ungunsten an, dass das so war. Der erschütternde Vorfall passierte, als der israelische Präsident Reuven Rivlin seine Gedenkrede hielt. Was wollte Gauland uns und vor allem den anwesenden Juden mit dieser subtil-verächtlichen Geste sagen? Wir wissen es nicht, vermuten aber vorsichtshalber mal das Schlechteste...

In einer Zeit des gesellschaftlichen verordneten Wahnsinns – Schulschwänzer hüpfen auf der Straße, damit sich das Klima ändert, Frauen hassende Messermörder werden zu „Schutzsuchenden“ verklärt – ist auch der Philosemitismus (Judenliebe) ungeschriebenes, aber umso fanatischeres Gesetz! Ob man den Juden damit einen Gefallen tut? Es gibt jemanden, der behauptet „nein“. Und hat auch noch einen Bericht darüber veröffentlicht. Gut, das war 2012, also noch vor der Gründung der AfD – und da war das deutsche Zwangs-Gutmenschentum noch auf einem anderen, einem niedrigeren, Hysterie-Level.

Der Autor des Berichts spricht von einem fragwürdigen Phänomen, das aus dem Schuldgefühl geboren wurde. Wer Juden zwanghaft mit selbst verordneten Samthandschuhen anfasst, lebt nur die andere Seite einer Medaille aus, die sich Antisemitismus nennt. So was dürfte man heute auch nicht mehr ungestraft von sich geben...

siehe dazu: "Dubiose Freunde", www.deutschlandfunkkultur.de

Pressekontakt

amonpress media münchen
Linda Amon,
Journalistin

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