100 Jahre Kapp-Putsch

Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:AHW_Kapp-Putsch_verlassene_Barrikaden_Muenzgasse28_Leipzig_1920.jpg
Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:AHW_Kapp-Putsch_verlassene_Barrikaden_Muenzgasse28_Leipzig_1920.jpg

Die folgende Rede hielt ich am 17. März 2020 im Leipziger Stadtrat:

"Herr Oberbürgermeister, meine Damen und Herren,

100 Jahre ist es jetzt her, dass Kommunisten versuchten, unseren Staat zu zerstören. Das hat zum Glück nicht funktioniert – 38 Putschisten haben dabei ihr Leben gelassen. Und ausgerechnet diese Personen sollen wir jetzt mit einem Denkmal ehren? Noch dazu auf dem Augustusplatz, einem der berühmtesten und traditionsreichsten Plätze Leipzigs? Dieser historisch bedeutende Ort, der nach dem ersten Herrscher des Königreichs Sachsen benannt wurde, Versammlungsstelle der Montags-Demonstrationen zur Wendezeit, Heimat von einigen der wichtigsten Sehenswürdigkeiten wie Oper, Gewandhaus, Augustinum, Universitätskirche und Mendebrunnen.

Hier, an einem der schönsten und größten Platze unserer Stadt soll nun also an den Versuch erinnert werden, die damalige Regierung von Gustav Bauer (SPD) zu entmachten. Dieser Putsch gegen die Weimarer Republik – initiiert von Wolfgang Kapp und General Walter Freiherr von Lüttwitz – wurde zwar nach 100 Stunden beendet, brachte aber trotzdem das Deutsche Reich an den Rand des Bürgerkriegs. Man wollte damals eine Regierung nach Sowjet-Vorbild installieren – allein schon daran zu erkennen, dass auf dem Universitätsgebäude eine rote Fahne gehisst werden sollte. Was ein Sowjet-System bedeutete, sollten wir nach 40 Jahren DDR langsam begriffen haben, ganz besonders aus heutiger, retrospektiver Sicht.

Was die Linken hier betreiben, ist eine Geschichtsklitterung der übelsten Sorte! Auch wenn es nicht weiter verwunderlich ist: Die Täter-Opfer-Umkehr gehört ja gewissermaßen zur DNA linksideologischer Politik. Wenn die AfD oder eine patriotische Bürgerbewegung demonstriert, ist das ein „rechtsextremer“, wahlweise auch ein „rassistischer Aufmarsch“ – obwohl man Randale mit Sachschäden oder gar verletzten Polizisten vergeblich sucht. Wenn dagegen Linksextremisten und Antifa-Schlägertrupps ganze Innenstädte verwüsten, plündern, brandschatzen und unsere Ordnungskräfte mit Pflastersteine bewerfen, ist das ein sogenannter „friedlicher Protest“.

In diesem Sinne erstaunt es nicht, dass die Linke die Putschisten von 1920 zu Rettern der Republik erklärt – obwohl sie tatsächlich genau das Gegenteil waren. Gerettet haben die Republik die Zeitfreiwilligen – die übrigens Mitglieder der schlagenden Leipziger Studentenverbindungen waren. Zur Erinnerung: Die Zeitfreiwilligen-Regimenter waren aufgestellt worden als Schutztruppen der frühen Weimarer Republik unter Friedrich Ebert und Gustav Noske – Sozialdemokraten übrigens – um die Republik vor Angriffen zu bewahren.

Wenn es um eine Erinnerung an den niedergeschlagenen Kapp-Putsch geht, möchte ich auf unsere Nachbarstadt Halle verweisen. Dort, wo zahlreiche Kämpfe mit über hundert Toten zu beklagen waren, hat man schon 1921 eine Gedenkstelle errichtet, die sogar die DDR-Zeit überlebt hat. Dieses Denkmal erinnert allerdings nicht an die getöteten Mitglieder des Kapp-Putsches. Vielmehr werden dort die Zeitfreiwilligen geehrt, die jene bekämpft haben, die einen kommunistischen Umsturz herbeiführen wollten. Hieran sollten wir uns ein Beispiel nehmen.

Die AfD lehnt den Antrag ab!"

 

 

 

 

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